Ines Dreher
verheiratet mit Matthias
Mutter von 4 Kindern
Hausfrau
Der Herr ist mein Hirte
Vor ungefähr 10 Jahren hatte ich an einem Samstag nachmittag etwas freie Zeit. Mein Mann hatte mir unsere - damals noch 3 - Kinder abgenommen, um mit ihnen einen Spaziergang zu machen. Der Große war fast 4 Jahre, die Tochter 2 Jahre und unser Jüngster ein ¾ Jahr alt. Für mich war das eine Zeit, in der es schwierig war, Freiraum für Bibel lesen und Gebet zu finden.
Nachdem ich an diesem Nachmittag geduscht hatte und mir etwas Neues angezogen hatte, griff ich nach meiner Bibel und las den 23. Psalm. Zu diesem Zeitpunkt ahnte ich noch nicht, dass mich noch am gleichen Tag die Wanderung durch eines meiner tiefsten Täler erwartete. Mein Vater kehrte an diesem Tag nicht von der Arbeit zurück. Er verunglückte tödlich auf dem Heimweg. Zwei Wochen zuvor hatten wir seinen 50. Geburtstag gefeiert und nun war er plötzlich nicht mehr da. In dieser Zeit, die nun folgte, habe ich tiefen, tiefen Schmerz erlebt, aber ich habe auch die Wahrheit der Worte erfahren: „denn DU bist bei mir, DEIN Stecken und Stab trösten mich.“ Vor einem Jahr habe ich angefangen den Psalm 23 öfter zu lesen. Ich konnte die wunderbare Erfahrung machen, wie Gott mir immer wieder durch seinen guten Heiligen Geist andere Dinge wichtig machte.
Nachdem ich vor 10 Jahren durch sein Wort erfahren hatte, wie ER meine Situation kennt, bei mir ist und mich tröstet, konnte ich nun erleben, wie der gleiche Psalm mich lehrte, zurecht rückte und aus Depressionen führte.
Ein kleines Beispiel aus diesen Erfahrungen möchte ich zum Schluss noch anfügen:
Eines Morgens saß ich in meiner Küche – müde und abgespannt, leer und traurig. Ich hatte nicht einmal Mut, meine Bibel aufzuschlagen. Da zog ich nur die Karte mit dem 23. Psalm heraus und fing an zu lesen: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ An der Stelle stoppte ich. „Herr entschuldige bitte – aber das stimmt nicht. Mir mangelt es an allem.“
Und ich zählte IHM meinen ganzen Mangel auf.
Ganz still und doch bestimmt antwortete mir der Heilige Geist: „Dann bin ich nicht dein HERR!“ Das wollte mir erste den Atem verschlagen – bekomme ich nun auch noch die Schuld in die Schuhe geschoben. Als die Rebellion sich legte und ich zur Ruhe kam, spürte ich, was Gott meinte. Ich hatte die ganzen Probleme auf meine Schultern geladen und Jesus stand neben mir und wollte doch so gern für alles die Verantwortung übernehmen – wollte der HERR in allen Dingen und Situationen sein.
Ich möchte euch Mut machen, die Schatzkiste des Wortes Gottes herauszunehmen und zu öffnen. Es ist alles für uns bereitgestellt und der Heilige Geist wartet nur darauf, dass wir IHN einladen, uns auf dieser Schatzsuche zu begleiten.
Zum Schluss noch ein Wort aus der Bibel aus Kol. 2,3 was mir sehr wichtig geworden ist: „In Christus liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.“
Ines Dreher
Elim - Gemeinde Dresden