Gedicht von Maria Oehme

Ich möchte Euch heute eine Frau aus der Elim - Gemeinde in Zwickau vorstellen.

Ihr Name ist

Maria Oehme
Geburtsjahr 1949

Sie schreibt seit einigen Jahren Gedichte. Meistens sind diese Gedanken von ihr aufgeschrieben worden nach besonderen Erlebnissen mit unserem Herrn. Ich möchte ihre Gedichte jetzt auf unserer Frauenseite „sprechen“ lassen und habe sie auch dazu ermutigt, einfach ihre Gedanken aufzuschreiben, die sie bei den einzelnen Gedichten bewegten bzw. eine Initialzündung zum Aufschreiben gaben. Vielleicht kennt Ihr auch solche Situationen und gerade dann können Gedanken voll ins Herz hinein sprechen.


Jetzt möchte ich aber Maria Oehme selbst zu Wort kommen lassen:

„Angst – ich habe doch solche Angst!“

Mit diesen Worten trat eine junge Frau auf mich zu. Sie war in die Klinik geschickt worden, um ihre Angst zu überwinden. Was mich aber dann richtig zusammenzucken ließ, war der Satz, der danach kam:
„Schreibe mir doch bitte etwas, dass ich in die Hand nehmen kann, gegen die Angst.“
Eigentlich wollte ich sofort sagen, das ich das nicht kann und sie sollte doch in die Bibel schauen, da gibt es viele Rezepte gegen die Angst.
Aber ganz tiefes Erbarmen für diese junge Frau hielt mich zurück, so herzlos zu reagieren. Ich stellte mir vor, wie der Erbarmer – unser Herr, sie jetzt in seine Arme nehmen und trösten würde. Ich erinnerte mich auch an die Bibelstelle „ ...Einer trage des anderen Last ...“
So hämmerte es in mir. Da begann ich aus tiefsten Herzen zu dem zu flehen, der allein richtig trösten und alle Angst besiegen kann.
Stundenlang lief ich in der Mittagssonne über Wiesen und Felder. Die Not meiner Schwester, immer wieder dem hinhaltend, der allein die rechten Worte, auch siegend über finstere Mächte, sprechen kann, weil ER der Sieger und Überwinder auch über alle Angst ist.

Langsam, ganz langsam formulierten sich da plötzlich auch in mir die folgenden Worte:

Gegen die Angst

Wenn die Nacht
Dich berührt
Angst Dich
lähmend umschnürt

Dein VATER spricht:
„Ich steh zu Dir,
vertrau doch mein Kind.
Ich bin ja schon hier!“

Wenn niemand ist,
der Deinen Weg teilt,
weil jeder in andere
Richtungen eilt-

Dein VATER spricht:
„Ich steh zu Dir,
vertrau doch mein Kind.
Ich bin ja schon hier!“

Wo Dein eigener Schatten
Dich erschreckt,
niemand schützend
Deine Blöße bedeckt –

Dein VATER spricht:
„Ich steh zu Dir,
vertrau doch mein Kind.
Ich bin ja schon hier!“

Wenn Dein Weg
sich dann endet,
Erglaubtes sich
in Erstauntes wendet –

Dein VATER spricht:
„Ich steh zu Dir,
vertrau doch mein Kind.
Ich bin ja schon hier!“