Ruth Henkert Elim - Gemeinde Dresden
Maria und Martha - Schwestern und doch so verschieden!
Hallo, Ihr Frauen, die ihr gerade auf dieser Seite gelandet seid!
Ihr werdet Euch fragen – warum gerade dieser Name für eine Internetseite?
Fühlen wir uns nicht manchmal als Frauen ohne unser Zutun in eine Rolle „reingepresst“?
Vielleicht fühlen wir uns gerade wie eine Martha, die immer viel zu tun hat und nicht zur Ruhe kommt. Oder vielleicht gönnen wir es uns mal – wie Maria – einfach zuzuhören, zu entspannen, auch wenn im Hintergrund sehr viel Arbeit auf uns wartet. Ich denke, alles ist zu einer bestimmten Zeit richtig und wichtig. Wir sollen einmal die helfende Martha sein, die mit ihrer Umsichtigkeit sieht, was zu tun ist. Aber mit der gleichen Selbstverständlichkeit dürfen wir auch eine Maria sein, die sich ausruht und zu hören kann, was Jesus zu sagen hat.
Wenn wir die Maria und auch die Martha in uns im richtigen Gleichgewicht halten können, wird auch unsere Seele gesund sein, Erholung finden, sich ausruhen können.
Wo stehst DU gerade?
Wie heißt es doch in der Bibel, dort wo es um Maria und Martha geht – ganz kurz möchte ich es Euch in Erinnerung rufen:
Maria und Martha
(38)Als sie aber weiterreisten, kam er in ein Dorf; ein Weib aber namens Martha nahm ihn auf in ihr Haus.
(39)Und diese hatte eine Schwester, welche Maria hieß, die setzte sich zu Jesu Füßen und hörte seiner Rede zu.
(40)Martha aber machte sich viel zu schaffen mit der Bedienung. Und sie trat herzu und sprach: Herr, kümmerst du dich nicht darum, dass mich meine Schwester allein dienen lässt? Sage ihr doch, dass sie mir helfe!
(41)Der Herr aber antwortete und sprach zu ihr: Martha, Martha, du machst dir Sorge und Unruhe um vieles;
(42)eins aber ist not. Maria hat das gute Teil erwählt; das soll nicht von ihr genommen werden!
aus Lukas 10,38 ff
Martha, die Dienerin, darf mit guten Recht als eine Diakonin des Neuen Testamentes bezeichnet werden. Sicher tat sie ihre Arbeiten gern. Man könnte vor ihr Hochachtung haben.
Maria, die Zuhörerin, sitzt nur zu den Jesu Füßen und lässt in diesem Moment die Arbeit Arbeit sein. Wie unterschiedlich können Menschen in gleicher Situation doch handeln. Jeder sieht das Leben von einer ganz anderen Seite. Jeder setzt andere Wichtungen und kann das Handeln des Anderen gerade deshalb nicht verstehen. Die Gegenüberstellung dieser beiden Frauen ist sehr eindrücklich. Worauf kommt es denn an? Wie sah Jesus diese Situation?
Martha, Martha, du hast viel Sorge und Mühe. Heute würde man sagen, du machst viel Action, du hast viele Töpfe auf dem Herd am kochen ... eins aber ist Not.
„...Maria hat das bessere Teil erwählt“. Hat Jesus das wirklich gesagt?, Nein: „Maria hat das gute Teil erwählt“. Hat Martha die falsche Wahl getroffen?
Was hat Maria eigentlich gewählt?
Maria wählte die Nähe Jesu. Damit wählte sie die Herrschaft Gottes – Ich will das tun,
was er will und nicht, was die anderen von mir erwarten.
Maria will offen sein für Gott
Maria will nicht durch Leistung imponieren.
Martha entspricht der Rollenerwartung der heutigen Zeit. Martha lädt Jesus in ihr Haus ein. Maria lädt Jesus in ihr Herz ein
Jesus sagt nicht, „Martha, setz dich doch zu uns.“ Er überlässt uns die Wahl, wie nah wir bei Gott leben wollen. Ich denke, dass wir immer wieder neu wählen müssen. Marthas Wahl ist sicher nicht grundsätzlich falsch. Für jeden ist auch mal „Küchendienst oder Aufräumen und Sauber machen“ dran. Wir können solche Dienste auch für den HERRN tun.
Deshalb liegt es nahe zu denken:
Ist nicht die tatkräftige Hilfe, das Anpacken, wo Not ist, wichtiger als fromme Worte?
Sind Gottesdienstbesuche und Gebetsstunden wichtiger, als anzupacken und gegen die Nöte der Welt vorzugehen ?
Nein, wir müssen nicht protestieren. Jesus hat Prioritäten gesetzt und diese Prioritäten hat Maria zu seiner Zeit erkannt.
Eins aber ist Not, das Hören auf Gottes Wort, das Stille werden zu den Füßen des Meisters.
Man muss sich erst von Jesus dienen lassen, bevor man dienen kann. Man muss erst auf Gottes Wort hören, bevor man zur Tat schreiten kann. Geistliches Leben beginnt mit Hören und Glauben, nicht mit dem Tun. Ist denn das Tun etwas schlechtes? Nein, denken wir an das Gleichnis vom barmherzigen Samariter. Hier entspricht die tätige Liebe dem christlichem Denken und Handeln. Das Tun ist also nicht falsch. Aber, wenn wir, wie Martha, nur noch an die Erfüllung von Aufgaben denken, bringen wir uns um die Quelle unserer inneren Kraft und kommen bald an den Punkt, wo wir innerlich leer, ausgelaugt sind, ja vielleicht sogar bitter werden.
Und geschieht das nicht gerade immer wieder unter uns, auch in unserer Gemeinde? Wie viele opfern sich für alle möglichen Aufgaben in der Gemeinde auf und ärgern sich darüber, dass sich andere auf die „faule Haut legen“. Vielleicht ist dieser Ärger auch berechtigt, weil sich vielleicht einige auch nur „bedienen“ lassen. Aber den Marthas, denen , die sich aufopfern sei gesagt: Vergesst eure Seelen nicht, versäumt es nicht an der Quelle, die Jesus heißt, in der Stille vor Gott immer wieder Kraft zu schöpfen.
Die gute Wahl treffen heißt, sich öffnen lernen für Gott. Die Wahl der Maria fällt den meisten von uns ungeheuer schwer, manchmal gerade solchen, die viel beten und in der Bibel lesen. Kommt Gott zu meinem Herzen durch oder vertröste ich ihn auf später, wenn ich mit meinen Gebetsanliegen am Ende bin? Vielleicht sagt jemand, ich sollte mehr Stille Zeit machen. Martha macht Stille Zeit, Maria hat Gemeinschaft mit Gott und ist ihm nah. Stille Zeit ist eine sehr gute und wichtige Sache, aber eventuell sagt Gott heute zu dir: Du machst dir viel Stress. Ruh dich doch erst einmal aus in meiner Nähe. Kennst du das, bei Gott ausruhen, seine Nähe genießen? Gott dienen ist gut, aber die Mitte muss stimmen. Im Sein in Jesus und im Hören auf ihn wird der Dienst für ihn geboren.
Wähle also das gute Teil. Es wird dir nicht genommen. Die Lektion der Martha ist, ehrlich sein mit Gott. Die Lektion der Maria – Herr ich möchte in Gemeinschaft mit dir leben. Bitte lehre es mich! Jesus, ich liebe dich. Herr, mit dir will ich gehen und Menschen in deiner Kraft dienen. Du darfst mich leiten.
Fühlen wir uns vielleicht gerade wie Martha, die immer viel zu tun hat und nicht zur Ruhe kommt oder gönnen wir es uns – wie eine Maria , einfach einmal zuzuhören, zu entspannen – auch wenn viel Arbeit auf uns wartet?
Ich denke, alles ist zu einer bestimmten Zeit wichtig und richtig:
Wir sollen einmal die helfende Martha sein, die mit ihrer Umsichtigkeit sieht, was zu tun ist und die Sache „anpackt“. Aber mit der gleichen Selbstverständlichkeit dürfen wir auch eine Maria sein, die sich ausruht und zuhören kann, was Jesus zu sagen hat.
Wenn wir die Maria und auch die Martha in uns im richtigen Gleichgewicht halten können, wird auch unsere Seele gesund sein, Erholung finden, sich ausruhen können. Versäumen wir das Beste nicht, bei den vielen guten und wichtigen Aufgaben unseres Lebens!
Wo stehst DU ? Was ist für DICH gerade dran?
Ruth Henkert, Elim -Gemeinde Dresden