Teil 3- Gedicht: Mauern - Brücken

 

Von Ruth Henkert          

Lasst uns Mauern einreißen und Brücken bauen

Lasst uns Mauern einreißen –
Mauern, die durch Bitterkeit entstanden sind. 
Lasst uns Mauern einreißen –
Mauern, die durch Hass und Neid aufgebaut wurden.
Lasst uns Mauern einreißen –
dort, wo Lüge an der Tagesordnung ist.
Lasst uns Mauern einreißen –
dort, wo Worte von Menschen so viel zerstört haben.
Lasst uns Mauern einreißen –
dort, wo schlechte Nachrede und Verleumdung Menschen unglücklich gemacht hat.
Lasst uns Mauern einreißen –
dort, wo sich Menschen durch Krankheit und Leid abgeschottet haben.
Lasst uns Mauern einreißen –
dort, wo sich immer mehr hohe Wälle bilden, die weiter wachsen wollen.
Denke daran, dass du, der du gerade auf einem Wellenberg sitzt, auch mal wieder durch Täler musst und Hilfe brauchst – sei barmherzig mit dem Anderen!

Lasst uns Brücken bauen –
schon wenige, aber gut gemeinte Worte können Menschen aus der Tiefe holen.
Lasst uns Brücken bauen –
dort, wo helfende Hände gebraucht werden, indem wir Lasten abnehmen oder mittragen helfen.
Lasst uns Brücken bauen –
dort, wo man nicht mehr miteinander spricht. Ein Lächeln ist die kürzeste Brücke von Mensch zu Mensch.
Lasst uns Brücken bauen –
auch ein Lied zur richtigen Zeit kann Wunder wirken.
Lasst uns Brücken bauen in Liebe und Sanftmut –
denn Zorn, Strenge, Gewalt und Selbstbehauptung können so viel zerstören.
Habe Mut zur Herzensgüte! Habe Mut, Dir helfen zu lassen! Habe Mut, anderen zu helfen! Habe Mut, nicht immer auf DEIN Recht zu pochen!
Lasst uns Brücken bauen –
durch Vergebung. Wurde uns nicht auch schon so viel vergeben? Sei auch DU immer wieder bereit zu vergeben, auch wenn DU es schon oft gemacht hast.
Lasst uns Brücken bauen –
den ersten Schritt können ICH und DU machen –
wer sonst soll es tun, wenn nicht DU oder ICH?
Lasst uns Brücken bauen –
durch Gebet - Gebet ist nicht nur zu Gott eine Brücke, sondern auch zu den Menschen, deren Herzen schwer erreichbar sind.
Denke daran, wo wir als Menschen nichts mehr tun können, da kann Gott anfangen, etwas Neues zu schaffen.


Ruth Henkert
Elim - Gemeinde Dresden