Martina Klotz Elim - Gemeinde Dresden
Oftmals denken wir Gott will uns in unseren Stärken gebrauchen, dort wo uns Gott begabt hat, wo wir besondere Fähigkeiten haben.
Aber Gott liebt es schwache Menschen zu gebrauchen.
Gott möchte auch unsere Schwächen zu seiner Ehre einsetzen.
2.Korinther 12,9 : „ Verlass dich auf meine Gnade. Denn gerade wenn du schwach bist, kann sich meine Kraft besonders an dir zeigen.
Schwächen - Was meine ich damit: Paulus bezeichnet es auch als „Pfahl im Fleisch“
Schwächen sind nicht unsere Sünden, Laster oder Charakterfehler
( Esssucht oder Ungeduld )
Eine Schwäche ist eine Beschränkung, etwas was wir vielleicht geerbt haben oder zumindest etwas was nicht in unserer Macht steht es zu ändern.
– körperliche Einschränkungen: z.B. Behinderungen, chronische
Erkrankungen
– emotionale Einschränkungen: z.B. Trauma, schmerzliche
Erinnerungen, persönliche Eigenheiten, erblich bedingte
Veranlagungen
– Begrenzung der Begabungen oder des Intellekts: nicht alle sind
superschlau oder hoch intelligent
Wenn wir an unsere Einschränkungen denken, wenn unser Blick auf unseren Mangel gerichtet ist, Schluss folgern wir oftmals: „Mich kann Gott nicht gebrauchen!“
Aber Gott ist durch unsere Einschränkungen niemals eingeschränkt!
Gott liebt es seine Macht in ganz gewöhnliche Gefäße zu schenken.
In 2. Korinther 4,7 sagt Paulus: Ich trage diesen Schatz in einem ganz gewöhnlichen ,zerbrechlichen Gefäß. Denn es soll deutlich sichtbar werden, dass das Übermaß an Kraft mit dem ich wirke von Gott kommt und nicht aus mir selbst.
Wie einfache Tonwaren sind wir zerbrechlich und gehen leicht zu Bruch. Aber Gott will uns gebrauchen, wenn wir ihm erlauben, durch unsere Schwachheit zu wirken.
2.Korinther 12, 9-10 sagt Paulus: „ Jetzt trage ich meine Schwäche gern, weil dann Christus seine Kraft an mir erweisen kann. Darum freue ich mich über meine Schwächen, über Misshandlungen, Notlagen, Verfolgungen und Schwierigkeiten.
Auf den ersten Blick war diese Aussage für mich immer schwer zu verstehen oder zu akzeptieren.
Wir wollen von unseren Schwächen, unseren Nöten, Krankheiten geheilt werden. Wir wollen das Gott unsere Schwächen uns wegnimmt damit wir ihm besser dienen können.
Wir wollen nicht zufrieden sein in unserer Schwachheit
Aber Zufriedenheit ist ein Ausdruck unseres Vertrauens das Gott mich liebt und weiß was am besten für mich ist.
Wenn wir in so einem Vertrauen zu Gott stehen,
– verlassen wir uns auf ihn
– sind abhängig von ihm
– bewahrt es uns vor Arroganz
Paulus sagt in 2. Korinther12,7: Gott selbst hat dafür gesorgt, das ich mir auf diese unbeschreiblichen Offenbarungen nichts einbilde. Deshalb lässt er mich unter einer Krankheit leiden, die mir schwer zu schaffen macht.
Unsere Schwachheit ermutigt uns auch zur Gemeinschaft mit anderen Christen.
Stärke führt oftmals zu Unabhängigkeit
Schwachheit führt zu Gemeinschaft.
Vor allem aber nimmt durch unsere Schwachheit unsere Fähigkeit zum Mitgefühl für den Anderen zu.
Wir stehen den Schwächen anderer viel rücksichtsvoller und mitfühlender gegenüber.
Die wichtigste Botschaft unseres Lebens und unser effektiefster Dienst entsteht oftmals aus unseren tiefsten Verletzungen.
Die Dinge die dich am meisten in Verlegenheit gebracht haben,für die du dich am meisten geschämt hast oder bei denen es dir sehr schwer fiel sie anderen mitzuteilen, sind genau die Dinge die Gott am besten gebrauchen kann um andere Menschen zu heilen.
Hudson Tayler sagte einmal: „ Alle Riesen Gottes waren schwache Menschen.“
Moses Schwäche war sein Temperament: Er tötete einen Ägypter. Er zerbrach die Tafeln mit den 10 Geboten
Aber Gott veränderte ihn zu einem der bescheidensten Menschen die je auf der Erde gelebt haben.
Gideons Schwäche war seine geringe Selbstachtung:
Gott machte ihn zu einem tapferen Krieger
Abrahams Schwäche war Angst: Nicht nur 1x sondern sogar 2xgab er seine Frau als seine Schwester aus
um sich selbst zu schützen.
David der Ehebrecher wurde zu einem Mann nach Gottes Herzen
Petrus war sehr impulsiv aber Willensschwach
Er wurde zu einem“ Fels Gottes“
All diese Männer Gottes sind aus ihrer Schwachheit zu Kräften gekommen.
Gott will unsere Schwachheit zu Stärke verwandeln.
Oftmals birgt das aber auch Verletzlichkeit in sich.
Je mehr wir die Abwehr sinken lassen, die Maske abnehmen, unsere Probleme zugeben, desto mehr sind wir auch verletzlich.
Paulus lebte seine Verletzlichkeit in all seinen Briefen vor. Er sprach darüber
– über sein Versagen: „ Denn das gute was ich will das tue ich nicht,
sondern das böse das ich nicht will das tue ich.“ (Römer 7,19)
– seine Gefühle: „ Ich habe kein Blatt vor den Mund genommen, ich
habe euch mein Herz weit geöffnet.“(2.Korinther6,11)
– seine Frustration: „Was ich zu ertragen hatte war so schwer, dass
es über meine Kräfte ging. Ich hatte keine Hoffnung mehr, mit dem
Leben davon zukommen.“ (2.Korinther1,8
– seine Ängste: „Dabei fühlte ich mich schwach und elend, war
voller Angst u8nd Furcht.“(1.Korinther2,3)
Sicher ist Verletzlichkeit riskant, aber der Nutzen ist das Risiko wert!!
Wenn die Menschen um uns herum nur unsere Stärken sehen werden sie entmutigt und denken: „Tja schön für dich aber ich werde niemals in der Lage sein für Gott brauchbar zu sein.“
Es ist unsere Entscheidung wollen wir die anderen beeindrucken oder wollen wir sie beeinflussen.
Die wichtigste Eigenschaft eines Leiters ist nicht Perfektion sondern Glaubwürdigkeit.