Dem Himmel ein Stück näher

Heike Rückert
Physiotherapeutin
Pastorenfrau

Wir beschäftigten uns im Rahmen einer Seelsorgeausbildung mit dem Thema „Himmel“. Eine Frau sagte unter uns, als wir auf unsere Hoffnung angesprochen wurden, wie wir uns den Himmel vorstellen:

„Ich möchte euch gegenüber ehrlich sein. Wenn ich das Thema „Himmel“ höre, regt sich bei mir nichts. Ich habe sogar Angst, dass mir das alles gar nicht gefällt:
 
goldene Strassen - ich liebe gerade das Grün so sehr 
den ganzen Tag singen - ich stelle mir das langweilig vor ...

Ich hörte mal jemand sagen: „Der Himmel ist wie ein Gottesdienst, der nie zu Ende geht.“

Für manche ist das eine Horrorvorstellung, wie auch für 
Mark Buchmann. Er schreibt folgendes:

„Ich vermute, Sie sind wie ich – Nach ungefähr einer Stunde Gottesdienst fängt meine Haut an zu jucken und meine Stimme ist heißer. Meine Konzentration lässt nach und ich werde griesgrämig, wenn es zu lange dauert. Meine Füße tun weh, mein Rücken wird steif, meine Augen werden glasig, mein Verstand umnebelt sich, mein Magen knurrt .

Ich merke, wie ich das Gähnen unterdrücken muss und wie ich es dann unterdrücke, mit offenem Mund lauthals gähne, ein Signal an meine Unterdrücker: Lass mein Volk ziehen.“

Hier noch ein anderes Beispiel aus einem Buch von John Ortberg:

Max DePree erzählt eine wunderschöne Geschichte über seinen Vater. Sein Vater war 99 Jahre alt. Er hatte ein paar gesundheitliche Probleme und musste ins Krankenhaus. Er und Max führten ein paar ernsthafte Gespräche, und er versicherte seinen Sohn, dass er bereit sei zu sterben. Irgendwann während seines Krankenhausaufenthaltes wurde Max` Vater etwas griesgrämig, und er weigerte sich, wieder zurück ins Bett zu gehen. Er bestand darauf, aufrecht auf einem Stuhl zu sitzen. Die Krankenschwestern versuchten ihn dazu zu bewegen, sich hinzulegen, damit er schlafen konnte, aber er weigerte sich. Schließlich baten sie Max, mit ihm zu sprechen.

Max setzte sich auf einen Stuhl zu seinem Vater und die beiden sprachen eine Weile ruhig miteinander. Schließlich fragte Max seinen Vater, ob er sich nicht ins Bett legen wolle. Nein.

Sie sprachen noch weiter. Max fragte ihn wieder, ob er sich nicht hinlegen wolle. Nein. Diese Liturgie wurde vier mal wiederholt. Schließlich fragte Max seinen Vater, warum er sich nicht hinlegen wolle.

„Weil ich sterben werde, wenn ich mich hinlege“, sagte der Vater.

„Aber Vater!“, entgegnete Max. „Du hast mir doch gesagt, du seiest bereit zu sterben.“

„Ich bin bereit“, erwiderte der Vater. „Aber nicht heute.“

„99 Jahre alt und bereit zu sterben – aber nicht heute. Der Himmel ist etwas, worauf man sich freuen kann, aber ich werde jetzt noch mal nachsehen, ob es Regen gibt.“


Warum tun wir uns mit unserer Freude auf den Himmel so schwer?

Weil unser Kopf gar nicht in der Lage ist, die Wunder und die Großartigkeit des Himmels zu erfassen.

Kor. 2,9: “Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.“

Vielleicht missverstehen wir auch man hes, was die Bibel darüber sagt.

Alle in der Bibel verwendeten Bilder – Harfen – Kronen – Gold ....sind natürlich ein symbolischer Versuch, das unaussprechliche auszudrücken.

Wenn ihr z. B. einen Menschen, der vor 1000 Jahren lebte, ein Flugzeug beschreiben müsstet, wie würdet ihr das tun?

Ich würde Symbole verwenden, wie – es ist so etwas wie ein riesiger Vogel, aus Metall ....

Man würde vertraute Bilder verwenden, um etwas Unbekanntes zu beschreiben.

Mit welchen Bild= ern arbeitet die Bibel? – Schauen wir es uns an:

Stadt: Off. 21,11 Gott wohnt bei den Menschen

Alles wird hier auf das prächtigste beschrieben. Das neue Jerusalem steht für Schönheit, höchste Qualität und Atmosphäre


In Joh. 14,2 steht: “Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten...̶;

Jesus kennt unsre tiefe Sehnsucht. Sie wird Erfüllung finden in dieser Stadt. Endlich sind wir angekommen. Wir gehören dazu und können uns sicher fühlen. Wir sind geborgen und werden geschätzt. Mit dem Himmel verbinde ich Heimat.

Off. 21, 2 Meer – was bedeutet das? Was ist mit Leuten, die gerne segeln?

z.Z. von Johannes, der die Offenbarung geschrieben hat, war das Meer ein gefährlicher Ort. Johannes selbst war auf einer Insel gefangen, also trennte ihn das Meer von den Menschen, die er liebte. Johannes war ein Gefangener des Meeres. Wenn Johannes also sagt, dass es kein Meer mehr geben wird, bedeutet dies, dass wir eines Tages nicht mehr voneinander getrennt sind. Wir werden frei sein, nicht nur von physischen Grenzen, die uns trennen, sondern auch von geistlichen Grenzen. Es wird keine verlassenen Kinder, zerrüttete Familien und einsame Menschen mehr geben.

Off. 21,4 Alle Tränen werden abgewischt... Es wird kein Tod, keine Trauer, kein Weinen und keinen Schmerz mehr geben....

Aber unsere zentrale Freude ist natürlich, Jesus von Angesicht zu Angesicht zu sehen R11; das wird das Größte sein!

Weißes Haar
In unserer Gesellschaft verbindet mit weißen Haaren das Alter. Schlimmer als weiße Haare ist dann bloß noch, überhaupt keine Haare mehr zu haben.

Aber in der Bibel steht weißes Haar für Weisheit.

Jesus besitzt alle Weisheit
Und eines Tages wird er sie uns im vollen Maße zur Verfügung stellen. Wir dürfen ihn auch jetzt schon immer wieder darum bitten. Später werden wir nie wieder etwas Dummes sagen oder eine falsche Entscheidung treffen, weil wir von purer Weisheit geleitet werden.

Augen –blau wie der Kern einer Flamme (Kerze)

Manche Augen bringen uns dazu, uns anders zu verhalten, wenn sie auf uns gerichtet sind.

In Jesu Augen findet man Wahrheit und seine Augen bringen auch Wahrheit hervor.

Ein Blick von Je= sus wird uns völlig treffen. Wir sind erkannt, alles ist IHM offenbar. Wir sind geliebt, da ist auch ganz viel Wärme.

Schwert - das Symbol für die Macht – für unangefochtene Autorität

Was Jesus sagt, hat Gültigkeit. Er ist der König der Könige. Wie haben weltliche Könige. Ihr Einfluss ist teilweise enorm. Aber es ist nur ein Schatten im Vergleich zu Jesu Herrlichkeit.

Nachdem Johannes= diese Sicht von Jesus bekommt, fällt er wie tot um.

SEINE Heiligkeit ist für uns Menschen nicht zu ertragen. Wir müssten tatsächlich im Zusammentreffen mit IHM sterben, unsere Natur passt mit SEINER nicht zusammen.

Und Jesus legt seine rechte Hand auf Johannes und sagte: „Hab keine Angst!

Ich bin der Erste und der Letzte!

Ich bin der Lebendige!

Ich war tot, doch nun lebe ich in alle Ewigkeit.

Ich habe Macht über den Tod und die Toten-Welt.


Jesus legt seine rechte Hand auf Johannes....

Jesus kommt auf ihn – wie auch auf uns zu. Er sucht die Nähe zu uns. Er liebt uns auf eine vollkommene Art und Weise und sagt: „Hab keine Angst!“

Im Deutschlandfunk wurde einmal von zwei Grundängsten des Menschen gesprochen. Die Rede war von der Angst des Verlassenwerdens und die Angst vor dem Tod.

Jesu sagt: "Hab keine Angst!“

Jesu Blut hat de n Tod und den Teufel die Macht genommen. Ewige Gemeinschaft mit IHM (Jesus) wird möglich. Aber eigentlich sind wir schon mittendrin.

Wir sind seine Geliebte, ER hat uns erwählt in Ewigkeit bei Ihm zu sein. Wir sollen Hochzeit mit IHM halten. (Off. 19,9)

In seiner großen Liebe gibt ER uns alles, was nötig ist, um uns auf diesen Tag vorzubereiten. ER stellt uns durch seinen Heiligen Geist Mittel zur Verfügung, um uns für IHN schön zu machen, uns zu schmücken.

Doch das Schwierige ist, Jesus ist für einige Zeit weggegangen, um die Hochzeit vorzubereiten.

Zu „DDR-Zeiten“ sind viele Beziehungen kaputt gegangen, weil der Partner bei der Armee war. Der Kontakt beschränkte sich auf Briefe, Telefonate und kurzzeitige Besuche. Zu wenig, um anderen Angeboten Stand = zu halten. Aber genau in dieser Gefahr stehen auch wir Christen:

Es ist nicht wirklich das Problem, dass Jesus weg ist, denn ER hat ja seinen Heiligen Geist gesandt, sondern dass uns der Kontakt zu Jesus vom Herzen her verloren ge= ht und somit auch unser Ziel – ewig mit Jesus vereint zu sein, ins Hintertreffen gerät. Die Mittel für unsere Hochzeitsausstattung geben wir dann für andere Sachen und persönliche Dinge aus. Es geht nicht mehr in erster Linie um Jesus, sondern im Zentrum stehen unsere eigenen Bedürfnisse.

Deshalb lasst uns immer wieder beten, wie es auch in Eph. 1,18 steht:

„Herr öffne uns die geistlichen Augen, damit wir das Ziel sehen, zu dem wir berufen sind.“

Der Schreiber des Hebräerbriefes bekommt so eine geistliche Sicht. Er sieht eine Wettkampfszene. (Hebr. 12, 1-3)

Folgende Sicht: zum einen ein vollbesetztes Stadion, zum anderen auf unsere Zeit übertragen – du und ich – eingetragen für diesen Wettkampf. Es geht um kein Training mehr, es geht um alles. Und diese Menschen, die da auf den Rängen sitzen, sind Menschen, die Gott vor uns gedient haben und sich durch ihr Vertrauen zu Gott ausgezeichnet haben. Sie wissen, jetzt, sind wir dran, diesen Wettkampf zu absolvieren und es wird ein schwerer Kampf, aber sie spornen uns in der unsichtbaren Welt an. „Ihr schafft es, wie a= uch wir es geschafft haben, durch Gottes Kraft!“

Der Schreiber des Hebräerbriefes fordert und auf:

„Lasst uns ablegen, was uns hindert."

- Sünde - prüft euch durch den Heiligen Geist, was euch auch immer wieder umstricken und gefangen nehmen will. Bereinigt das!

- Falsche Haltungen und Denkweisen

- Wo Minderwertigkeit oder Zweifel Raum hat in Eurem Leben, da lasst euch freimachen davon. Gebt euch nicht zufrieden damit, dass der Teufel Euch, das was Gott schenkt, wieder rauben kann. Wir sind auf der Seite des Stärkeren. Wen ER frei macht, der ist in Wahrheit frei. Wir müssen Gottes Größe erkennen und seine Möglichkeiten auch in uns. Wir haben Gottes Waffen zum gegen setzen!

- Lasst uns laufen in Geduld! - und Aufstehen zum Anfänger und Vollender

- Legt das Störende ab. Wir können uns unnötigen Ballast nicht leisten!

Fazit: Lasst euc h mit der Kraft des Heiligen Geistes beschenken. Ihr braucht seine Kraft zum Laufen und schaut auf Jesus. Er wartet schon!

Heike Rückert
Elim – Gemeinde Dresden