Teil 1 - Vortrag: Mauern einreissen

 

Ruth Henkert        Elim - Gemeinde Dresden

Lasst uns Mauern einreissen und Brücken bauen

Teil 1: Mauern einreissen
Überall in meinem Leben begegnen mir Mauern: sichtbare und unsichtbare, in meiner Umgebung und in meinem Körper. Manchmal sind sie mir Schutz, manchmal sind sie mir Hindernis. Viele Mauern sind zu meinem Schutz gebaut worden. Doch wenn sie zu hoch sind oder über ihre Zeit hinaus bestehen, engen sie mich ein und erdrücken mich.
Es gibt viele verschiedene Mauern:
Mauern, die als Schutz dienen
   - Staumauer
   - Stützmauer
   - Schotten bei Schiffen
   - Schutzmauer an Flüssen, Brunnen, Strassen, gegen Lärm
   - Kaimauer
   - Deiche .......
Wenn diese Mauern eingerissen werden, dann sind wir den Naturgewalten schutzlos ausgeliefert. Es kann unser Leben kosten.
Mauern als Trennung der Beziehungen zwischen den Menschen:
   - Mauer in Berlin
   - Stasi-Mauern (um Geheimnisse zu verbergen)
   - Mauern zwischen den Gärten , dass mich ja keiner sehen kann
   unsichtbare Mauern
   - die Bibel spricht von feurigen Mauern, als Schutz vor Angriffen        des Teufels
   - Mauern, die wir uns selbst aufgebaut haben, die Beziehungen zu    den Menschen zerstören

Es gibt viele Stellen in der Bibel zu Mauern. Einige sollen als Beispiel genannt werden:
Sprüche 25,28
„Eine zerbrochene Stadt ohne Mauer: so ist ein Mann, dessen Geist Beherrschung mangelt.“ Wie schlimm, wenn die Mauer der Selbstbeherrschung bei einem Christen fehlen sollte. Es ist nur zum Unheil!
Offenbarung 21,12
„Und sie [die heilige Stadt] hatte eine große und hohe Mauer.“
Es ist erstaunlich, dass selbst im 1000-jährigem Reich eine Mauer für das himmlische Jerusalem existieren wird. Die Mauer spricht vom Schutz gegen jeden Feind und dem Ausschluss von allem, was nicht zu Christus passt. Wie viel mehr dürfen wir für diesen von Gott vorgesehnen Schutz heute dankbar sein – und auch zu diesem stehen?
1.Samuel 25,16
„Sie sind eine Mauer um uns gewesen bei Tag wie bei Nacht“
David und seine Männer haben ihre Energie und ihr Leben eingesetzt, um die Knechte von Abigail und Nabal zu schützen. Ob wir wohl unseren Mitgeschwistern einen Schutz zu geben bereit sind – in geistlicher, körperlicher oder materieller Hinsicht?
Josua 6,5
„Und die Mauer der Stadt wird an ihrer Stelle einstürzen“
Josua besiegte den König von Jericho und seine Stadt durch Gehorsam auf das Wort Gottes und durch ein Wunder Gottes. Dadurch stürzte die eigentlich uneinnehmbare Mauer in sich zusammen. Auch wir müssen, wenn wir im geistlichen Leben Fortschritte machen wollen, wenn wir geistliche Segnungen genießen wollen, die Einflüsse der Welt und Ihres Fürsten – Satan – aus unserem Leben ausrotten. Diese weltlichen Mauern sind dick – und nur durch Glauben und Gehorsam zu besiegen. Wie viele Städte hat der Teufel in Deinem Leben noch mit Mauern geschützt?
Aus dieser Geschichte mit dem Mauerfall in Jericho sind einige geistliche Lektionen zu lernen: Es gibt eine praktische und eine geistliche Seite bei Josua. Man kann wirkliche Liebe, Freude, Frieden Ruhe, Hoffnung, Sicherheit und vertraute Gemeinschaft erfahren in dem „verheißenem Land“ des Lebens eines Christen. Aber der Teufel stellt uns seine Jerichos in den Weg, um uns nicht in das verheißene Land zu lassen. Die Mauern von Zweifel, Entmutigung und Verzweiflung, werden zu Bollwerken des Widerstandes im Leben eines Christen. Eine spezielle Sünde oder Hindernis kann im Leben eines wachsenden Christen zu einem Jericho werden. Die Barrieren scheinen unüberwindlich.
Was haben wir für Jerichos in unserem Leben? Es gibt auch Moderne Jerichos. Sie sind da, weil der Teufel weiß, dass ein frustrierter Christ ein uneffektiver Christ ist. Der Teufel wird alles dransetzen uns ängstlich zu machen, damit wir das Handtuch werfen. Aber Gott hat uns den Sieg versprochen, so wie er Josua den Sieg über Jericho versprochen hat. Er hat uns versprochen, allzeit bei uns zu sein. Es gibt keine Mauern, die zu hoch oder zu gewaltig wären für Gott. Was sind Deine Jerichos, die dich hindern zum vollen Eingang in das verheißene Land? Die Mauern von Furcht und Zweifel oder Mauern der Verführung oder eine geheime Sünde oder eine gleichgültige Sprache wie „Es ist mir eh alles egal“. Gibt es da etwas bei uns?
Der Sieg über Jericho war garantiert, weil das Volk Israel genau befolgte, was Gott ihnen gesagt hatte. Wir müssen also den Anweisungen Gottes folgen, wenn wir Mauern fallen sehen wollen.
Wichtige geistliche Prinzipien sind:
   - Gehorsam
   - Wort Gottes kennen - Hören und Studieren von Gottes Wort; es         reicht nicht aus, ein paar Verse aus der Bibel zu kennen
   - Gott sollte der Mittelpunkt in unserem Leben werden, h. unser          Weg des Glaubens muss Christus zum Dreh- und Angelpunkt            haben, wenn Mauern fallen sollen.
Wo immer Menschen in Kontakt stehen, machen wir uns verletzlich. Mauern sind oft unsere Reaktion auf solche Verletzungen. So wie wir bei körperlichen Wunden dicke Verbände anlegen, so bauen wir innere Mauern auf, wenn wir verletzt werden. Jeder von uns kennt es, wenn Mauern aufgebaut werden.
Jeder von uns kennt es auch, dass Mauern zerbrechen, dass Menschen sich öffnen können. Öffnung ist das Gegenteil von Mauerbau. Wenn wir uns anderen Menschen öffnen, dann lassen wir Mauern fallen!
Um andere Menschen kennen zu lernen, um eine Beziehung zu bekommen, ja um jemanden gern zu haben, zu lieben, muss ich zumindest einen Teil meiner Mauern zerbrechen. Ich muss Trennwände wegschieben, um auf andere zuzugehen. Auch zwischen uns Menschen und Gott entstehen immer wieder Mauern. Sie lassen unsere Beziehung zu Gott abreißen, sie versperren den Weg zu Gott. Diese Mauern haben Namen wie:
Misstrauen – wir glauben nicht, dass Gottes es gut mit uns meint; wir denken, Gott will uns schaden, bestrafen
Wir errichten Mauern zu Gott, dass er uns nicht das wegnimmt, was uns so wichtig ist.
Schuld – Wir tun Dinge, die wir besser nicht tun sollten; wir verletzen andere Menschen, wir machen uns schuldig. Wir unterlassen Dinge, die notwendig gewesen wären. Wenn wir Hilfe nicht geben zu der wir fähig gewesen wären, dann ist dies Schuld.
Für diese Mauern verwendet die Bibel das Wort Sünde. Glauben bedeutet Vertrauen, die Offenheit, das Zuhören, Verstehen durch Zuwendung. Ein wichtiger Schritt zu Gott ist es die Mauern des Misstrauens und der Schuld wahrzunehmen und klar zu erkennen.
Das folgende Gedicht über Mauern hat eine tiefe Aussagekraft:


Mauern
Hochgewachsen,
die wie Zinnen zwischen uns stehen –
Verhärtet,
der Zementmantel – wie unsere Herzen
Wagemut,
sie einzureißen – Steine abzutragen -
Hand in Hand,
das Geröll lichten – darüber steigen –
zu stolz ?
Mauern sind nicht stolz –
Wir aber sind es
Mauern sind nur Steine, die wir uns in den weg legen,
anstatt damit Brücken zu bauen.

(Verfasser unbekannt)


Der letzte Satz soll zum zweiten Teil des Themas überleiten - siehe Fortsetzung Teil 2 : Brücken bauen


Vortrag (Teil 1) von Ruth Henkert (Elim-Gemeinde Dresden)