Teil 2 - Vortrag: Brücken bauen

 

Ruth Henkert      Elim - Gemeinde Dresden

Lasst uns Brücken bauen


„Brücken“ liegen als kleine Teppiche auf dem Fußboden. Die Brücke beim Turnen ist eine Leibesübung. Zahntechnische Brücken füllen Lücken. Es gab eine Luftbrücke während der Berlinblockade 1948-49.
Brücken verbinden Getrenntes, ob Stadtteile, Länder, Küsten, Berge und Häuser. Sie spannen sich über unwegsame Abgründe, Schluchten, Flüsse, Bahnlinien und Strassen.
Es gibt verschiedene Arten von Brücken?
Steinbrücke, Zugbrücke, Eisenbahnbrücke, Holzbrücke, Steg, Luftbrücke, Zahnersatz, Fallbrücke,
Viadukt – Brücke zur Überführung eines Verkehrsweges über ein ganzes Tal oder
einen Steg – das ist eine schmale Brücke für Fußgänger oder Radfahrer.
Es gibt große Brücken – z.B. die Golden Gate – Brücke in San Francisco und ganz kleine Brücken; ganz sichere Brücken und manchmal auch ganz wackelige Brücken – Kettenbrücken aus Seilen, Lianen oder anderem Naturmaterial.
Wozu dienen Brücken?
   - sie schaffen Verbindungen
   - ermöglichen die Fortsetzung eines Weges
   - ersparen Umwege
Brücken können aus verschiedenen Materialien gebaut werden:
z.B. bestehen Brücken Stein, Stahl, Beton, Holz oder Steinen
Wenn Brücken einstürzen, ist das immer eine schlimme Sache und kostet oft Menschenleben. In Kriegen werden Brücken gesprengt, um rigoros Verbindungen zwischen den Menschen abzubrechen.
Es gibt noch andere Brücken:
   - Flugzeuge und Schiffe verbinden Kontinente und Völker      
   miteinander.
   - Telefonbrücken helfen gegen die Einsamkeit.
   Es gibt auch unsichtbare Brücken: Das sind z.B. die feinen    
   Verbindungen zwischen zwei Menschen.
   - Fäden der Sympathie
   - der Liebe
   - des Wohlwollens
Solche Brücken von Mensch zu Mensch sind ein wichtiger Bestandteil des Zusammenlebens.
Manchmal werden sie abgebrochen, weil man sich geärgert hat. Sie stürzen aus Enttäuschungen zusammen.
Brücken können wieder aufgebaut werden, durch die Hand, die ich dem anderen nach einem Streit reiche, das gute Wort, dass ich dem Nächsten gönne.
Brücken kann es nicht genug geben!
Tiefe Risse ziehen sich quer durch Familien und Nachbarschaften. Sie trennen Nationen, Parteien und Konfessionen. Brückenbauer werden gesucht. Es gibt sie. Die Botschaft der Kirchen sagt, Gott hat die Schuld überbrückt und die Menschen mit sich versöhnt.
Trotzdem haben a l l e Brücken etwas gemeinsam:
Brücken verbinden die eine Seite mit einer anderen Seite. Ohne Brücken gäbe es oft kein Hinüberkommen, weil dazwischen ein unüberwindbares Hindernis liegt. Das folgende Gedicht trifft genau den Punkt:

Brücken
schütten Gräben nicht zu,
ebnen Unterschiede nicht ein,
schaffen Hindernisse nicht weg,
erkennen Trennendes an 
und ermöglichen dennoch Begegnung.
Über Brücken kann man gehen,
Brücken kann man bauen.

Verfasser unbekannt


In einem seiner „Ich bin“ – Worte nannte sich Jesus „der Weg“ - Warum nicht Brücke?
In Joh. 14,6 heißt es:
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, denn durch mich.“
Ø Interessant ist, dss das Wort „Brücke“ in der Bibel nicht vorkommt, obwohl die Bibel die Funktion Brücke sehr viel umschrieben nutzt:
Jesus benutzte Bilder aus dem Alltag. Brücken spielten im Leben seiner Zuhörer kaum eine Rolle.
Die „Ich bin“ -Worte Jesu kann man auch als Brücken bezeichnen.
„Ich bin die Brücke, die über den Abgrund von Sünde und Tod zum Vater führt.“
Es gibt im menschlichen Leben Abgründe und Tiefen, die nicht mit Brücken aus Beton und Stahl überwunden werden können.
Schuld und Tod trennen von dem, der da „wohnt in einem Licht, da niemand hinkommen kann“
Alle Versuche und Bemühungen, diese Kluft zu überwinden, sind umsonst
Mose 8,21 : „ Das Trachten des Herzens ist böse von Jugend auf.“
Das hat Gott gesehen. Er hat von sich von sich aus vom anderen Ufer her eine Brücke zu den Menschen geschlagen: Jesus Christus kam in die Welt und rief; „Ich bin der Weg.“
Brückenbau ist immer mit Wagnis und Risiko verbunden. So mancher Arbeiter verlor dabei sein Leben.
Auch Jesus hat dieser Brückenschlag das Leben gekostet: Als er am Kreuz starb, wurde diese Brücke neu gebaut; die Verbindung zu Gott wurde wieder geschlossen.
Damit war die Brücke zu Gott vollendet. Planung, Bauweise, Geländer – alles stimmte. Nun ist für uns das Himmelreich erreichbar geworden. Über diese Brücke geht es nach Hause, in Gottes Reich. Die Brücke ist fest und tragfähig, sie stürzt nicht ein und sie ist der einzige Weg zum Vater im Himmel.
Wer diesen Weg beschreitet, den wird Jesu Liebe drängen, auch für andere Brücken zu bauen.
   o Brücken des Zuhörens
   o des einander Vergebens und Tragens
Wieder möchte ich ein Gedicht sprechen lassen:
Brücken bauen:

Das lernt man vielleicht erst,
wenn man älter wird, wenn man schon Gräben ohne Brücken
schmerzlich erlebt hat.
Mir jedenfalls ist es so ergangen.
Beide Ufer laufen nebeneinander her,
die rechte und die linke Seite, einander immer gleich nah ...
einander immer gleich weit entfernt ...
Wie schön, wenn es ab und zu Brücken gibt
oder man welche baut,
damit man einander begegnen kann;
das braucht jeder Mensch.
Verfasser unbekannt

In der Bibel können wir etwas erkennen. 
Gott steht auf der einen Seite und wir Menschen stehen auf der anderen Seite. Das Trennende dazwischen nennt die Bibel – Sünde. 
Na ja, und was Sünde ist, das wissen wir, wollen es aber manchmal nicht wahrhaben oder bagatellisieren es.

Und trotzdem hat es Gott nicht zugelassen, dass diese Trennung zwischen IHM und uns für immer und ewig bestehen bleibt. Er sandte seinen Sohn, der für unsere Schuld gestorben ist und nun so eine Art Brücke für Dich zu Gott ist. Nur über diese Brückenverbindung, die Jesus-Brücke, kannst du Gott näherkommen. Alle anderen Versuche schlagen fehl. Wie kann ich Brücken zu Menschen bauen ?
   - durch Vertrauen und gute Worte
   - durch Hilfsbereitschaft
   - durch Vergebung
   - durch Gebet für den Anderen
   - durch Liebe, Sanftmut und Treue
   - durch ein Lächeln
Ein Lächeln – die kürzeste Brücke von Mensch zu Mensch.
Wann baut ein Lächeln eine Brücke?
   - Wenn es Wohlwollen ausdrückt
   - Wenn es Zeichen der Sympathie ist
   - Wenn es mit Gastfreundschaft verbunden ist
   - Wenn es uneigennützig geschieht
   - Wenn es Zeichen der Erheiterung ist
   - Wenn es offen und ehrlich gemeint ist

Fortsetzung Teil 3 : Aufruf zum „Lasst uns Mauern einreißen und Brücken bauen“

Vortrag (Teil 2) von Ruth Henkert
Elim-Gemeinde Dresden